Mehr als 2000 Besucher haben sich die Ausstellung des Fotoclubs Mindelheim angesehen – und alle dürften erneut begeistert gewesen sein. 120 Fotos mit freier Themenwahl waren zu sehen, außerdem die Fotobücher der Fotografen, die erstmals oben auf der Galerie ihren Platz gefunden hatten. Ebenfalls auf der Galerie gab es eine Sonderausstellung mit dem Titel „Menschen in Schwarz-Weiß“. Und als wäre das alles nicht genug: 22 großartige, abenteuerliche, verführerische, träumerische Multimedia Shows. Landrat Weihrather eröffnete die Ausstellung.
Der Andrang war natürlich auch für die Shows sehr groß, rund 300 Besucher verfolgten die Bilderwelten von Conny Kleiner („Waldsymphonie“ und „Connys Mädels“), Daniel Kreher („Lofoten“) und Robert Seitz („Madaira“), dem Vorsitzenden des Fotoclubs. Er führte durch die Shows, erzählte über die Arbeit der Fotografen und die Freude, wenn diese so wohlwollend aufgenommen wird. Alle Besucher hätten beim Verlassen der Ausstellung einen glücklichen Gesichtsausdruck, das sei fast der beste Lohn für die Arbeit, die sich der Fotoclub zwei Jahre lang mache, um eine solch umfangreiche Ausstellung auf die Beine zu stellen.
Gleichwohl sei der Club natürlich auch auf Spenden angewiesen. 25 neue Stellwände haben die Mitglieder auf eigene Kosten angeschafft, alle einheitlich mit schwarzem Hintergrund. Die gerade Linie schwarz-weiß-silber brachte die Bilder noch besser zur Geltung.
Es ist dieser hohe ästhetische Anspruch, der den Fotoclub Mindelheim auszeichnet. Nicht umsonst sind sie amtierender Schwäbischer Meister in der Teamwertung mit Seitz als Titelträger in der Einzelwertung. In der Show „Schwabens Beste“ stellte Seitz das Siegerteam vor, zehn Fotografen mit ihren sechs Bildern, die sie für die Meisterschaft eingereicht haben, und erläuterte an je einem Bild der Fotografen technische und gestalterische Besonderheiten. Das war spannend und informativ.
Unterhaltsam wie immer die Beiträge von Daniel Kreher, dem kein Weg zu weit, keine Wüste zu heiß und kein Berggipfel zu eng ist, um ein Zelt drauf zu bauen. Das Zelt war rot, die Jacke Krehers auch, das waren beeindruckende Fotos von den Lofoten. Zauberhaft auch die Bilder von Sieglinde Senser. Ihre kleinen Naturschönheiten, zarte Blüten, freche Frösche, anmutige Libellen, alle zum Greifen nah und hingebungsvoll vor der Kamera ausgebreitet. Seitz Blick auf die Berge, seine Berge, in Schwarz-Weiß schwebte in geradezu mystischer Weise über diese hinweg, gab ihnen eine unnahbare Erhabenheit und solch sehnsuchtsvolle Schönheit, dass man sich die Fotos in Endlosschleife gewünscht hätte.
Ein Lacherfolg war „Connys Mädels“, die sich als vierbeinig entpuppten: Kühe. Sehr gelungen auch die Eröffnungsshow „Lebensraum Mindel“ von Johann Kerler, Conny Kleiner und Christian Reichert: Ein Thema, so Seitz, dessen Umsetzung gar nicht so leicht gewesen sei. Zum Träumen schön zeigten sich „Lichter des Nordens“ von Stefan und Manfred Klughammer, Daniel Kreher sowie Gabi und Robert Seitz.
Von atemberaubender Intensität waren die Fotos vom letztjährigen Frundsbergfest, die die „Graf Helfenstein Trommler“ mit einem Überraschungsauftritt honorierten.
Auch die Fotos der Ausstellung zeigten das hohe Niveau der Fotografen, ihre Vielseitigkeit, die unterschiedliche Herangehensweise an Themen, etwa die Aufgabe „Menschen in schwarz weiß“.
Zum Bild des Jahres wurde dieses Mal mit großem Abstand das Novemberbild mit den beiden Pilzen von Christoph Csokas gewählt. Wie filigrane Tänzerinnen neigen sie sich vor dem dunklen Hintergrund, zerbrechliche Schönheit strahlend in Szene gesetzt.